FTTH: Telekom wird verstärkt Glasfaser auf dem Land ausbauen
Der Ausbau der Glasfaser-Netze ist etwas, um was Deutschland nicht herumkommen wird. Denn jede in den letzten Jahrzehnten verwendete Technik, wie DSL, VDSL und Hybrid stellt im Endeffekt nur eine Brückentechnik dar. Denn die Vorgängertechniken was Telefon und Internet angeht sind weniger leistungsstark und nicht so flexibel wie Glasfaser. Die Corona-Krise hat dabei gezeigt, dass es in vielen – vor allem den ländlichen – Landstrichen noch hackt. Hier ist die Verbindung ins Internet extrem langsam.
Das hat beim Homeschooling und beim Homeoffice viele in Zeiten des Corona-Lockdowns ausgebremst. Und das konnte bzw. kann fatale Folgen haben. Als Netzbetreiber setzt die Telekom nun alles daran, dass der FTTH-Ausbau vorangetrieben wird.
FTTH-Ausbau vermehrt durch Telekom
FTTH – das steht für Fiber to the Home, also Glasfaser bis in die Wohnung der Nutzer, der bis zu 1.000 MBit/s beim Download bringt. Bisher gibt es vor allem im ländlichen Raum sehr viele FTTH-Lücken. Diese gilt es nun zu schließen. Und das scheint die Telekom für sich zur Chefaufgabe gemacht zu haben. Denn am 30. August 2021 gab die Deutsche Telekom auch offen zu, dass in den Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern die digitale Infrastruktur oft nicht so weit entwickelt ist, wie in den größeren Städten. Das darf man zudem als Eingeständnis sehen, da dies jahrelang sogar teils bestritten wurde. Nun will die Deutsche Telekom bis ins Jahr 2030 mindestens acht Millionen Glasfaseranschlüsse im ländlichen Raum realisieren.
Die Telekom selbst will dabei 30 bis 40 Prozent des Ausbaus selbst vor Ort vornehmen und dies nicht mehr länger der Konkurrenz überlassen. Die Konkurrenz schläft aber nicht. Denn die hat längst erkannt, dass die ländlichen Regionen, vor allem die kleinen Gemeinden benachteiligt wurden in den letzten Jahrzehnten. Zu den unmittelbaren Konkurrenten zählen die UGG, ein Joint-Venture des spanischen Telefonica-Konzerns und der Allianz und BBV Deutschland sowie die Deutsche Giganetz. Letztere wird von n der kanadischen Sunlife-Versicherungsgruppe finanziert. Doch die Deutsche Telekom ist auf der Suche nach Partnerschaften.
Voll im Plan
Beim FTTH-Ausbau liegt die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben „voll im Plan“. Das sagt jedenfalls Srini Gopalan, der im Vorstand der Deutschen Telekom für das Deutschland-Geschäft verantwortlich ist. Seit Anfang 2021 habe das Unternehmen mehr als 30.000 Kilometer Glasfaser und 430.000 Glasfaser-Anschlüsse realisiert.
Allein im Juli 2021 wären es 85.000 neue Anschlüsse gewesen, die realisiert werden konnten. Für das Gesamtjahr 2021 sind es 1,2 Millionen, die sich die Deutsche Telekom als Zielmarke gesetzt hat. Da allerdings schon Anfang September ist, muss die Deutsche Telekom nun ein bisschen Tempo machen.